Kanalnetzsimulation, 3-D Modelle, Schnelle Baustelle – und ein Waschbär!

Februar 2022


 

Aus aktuellem Anlass I Erfolgsgeschichten I Unsere Projekte I Neulich auf der Baustelle I Interna I Unsere Mitarbeiter I Leseempfehlungen

Sehr geehrte Leser,

Ein Leben in Risiko klingt nur in der Theorie spannend. Aufregung haben wir wohl lieber im Buch oder im Film, als im unternehmerischen Handeln oder während eines Sturms mit starkem Regen. Das HPC-Team bemüht sich, in zahlreichen Bereichen Sicherheit zu bieten. Um Bereiche wie Abwasser-Management, Rechtssicherheit für Unternehmen oder neue Tools für den Überblick geht es in diesem Newsletter. Und ein Waschbär ist zusätzlich dabei!

Herzliche Grüße und viel Spaß beim Lesen
Ihr HPC-Team

Aus aktuellem Anlass

Starkregen - Kanalnetzsimulation mit MIKE+

Von: Dr.-Ing. Oliver Kemmesies, stv. Niederlassungsleiter HPC Harburg

Die großen Wassermengen starker Regenfälle gefährden immer öfter Leib und Leben, richten große Schäden an und stellen immer mehr Kommunen vor große Herausforderungen. Die Regenfälle werden stärker, das viele Wasser muss schadfrei abgeleitet werden können. Die HPC AG bietet hierfür eine raffinierte Software-Lösung an.

Überall fällt in unserem Alltag Wasser an, das geordnet abgeleitet werden muss. Da gibt es das Schmutzwasser, also das Abwasser von Haushalten, Gewerbe und Industrie. Dieses muss gereinigt werden, ehe es wiederverwendet werden kann oder abgeleitet wird. Sichtbarer ist hingegen das Niederschlagswasser, also alle Wässer, die von oben kommen und auf dem Boden auftreffen, neben Regen also auch Schnee oder Tau. Niederschlagswasser ist in der Regel sauber und muss vor der Ableitung nicht gereinigt werden. Eine Ausnahme bilden die Niederschlagswässer, die auf verschmutzten Flächen, wie z.B. Fahrbahnen niedergehen. Diese müssen vor der Ableitung gereinigt werden.

Das ist eine ganze Menge Wasser, vor allem bei Starkregen. Das Wasser muss dann zurückgehalten werden, um das Kanalnetz nicht zu überlasten. Heutzutage werden Schmutz- und Niederschlagswasser in getrennten Kanalsystemen gefasst, gesammelt, ggf. aufbereitet und schließlich abgeleitet. In früheren Zeiten war diese Trennung nicht gegeben, hier wird dann von einer Mischkanalisation gesprochen.

Kanalnetze bestehen aus einer Vielzahl von Elementen wie Schächten und Haltungen, Rückhalteeinrichtungen mit gedrosselter Abgabe, Pumpstationen und vielen weiteren. All diese Elemente beeinflussen die Wasserabgabe hinsichtlich der Zeit, aber auch der Menge. Schnell entsteht ein unübersichtliches System, bei welchem selbst Profis kaum die Kanalisationsauslastung ohne Weiteres abschätzen können.

Bevor das Wasser bis zum Hals steht: Übersicht verschaffen

Um das Zusammenspiel der einzelnen Elemente eines Kanalnetzes darzustellen und zu überprüfen, oder um das Kanalnetz dem Grundsatz nach zu bemessen, braucht es eine computergestützte Kanalnetzsimulation. Dabei werden alle Elemente eines Kanalnetzes vermessen, in ihrer hydraulischen Wirkung beschrieben und in einer Datenbank, dem Kanalkataster, aufgenommen. Die Strömung in den Kanälen kann dann mit einer Software simuliert werden. Die komplexeste Kanalisation wird in ihrem Management handhabbar.

In dieser Abbildung sind die Schächte als Kreise und die Kanäle bzw. Haltungen als Linien dargestellt. Die rötlichen Einfärbungen weisen auf eine Überlastung des jeweiligen Elementes hin.

Die HPC AG nutzt für die Simulation das Programm MIKE+ (von Fa. DHI), mit dem sich wichtige Parameter, einschließlich der Niederschlagsreihen, als Eingangsgrößen besonders detailliert simulieren lassen. Zudem ermöglicht das Programm auch gekoppelte Kanalnetz- und Fließgewässerberechnungen, was für viele Anwendungsfälle sehr interessant ist.

Starkregenereignisse werden häufiger und heftiger, das zeigte nicht zuletzt das vergangene Jahr. Mit den richtigen Tools können Kommunen den beträchtlichen Schäden vorbeugen und ihre Kanalisation gegebenenfalls anpassen.

Eine Kanalnetzsimulation mit MIKE+ macht mögliche Überschwemmungen bei Starkregen sichtbar

Der Zeit voraus:

Monitoring von SARS-CoV-2 im Abwasser

Bereits ein knappes Jahr ist es her, dass die EU im März 2021 mit der Empfehlung 2021/472 die Mitgliedstaaten aufforderte, Corona und seine Varianten im Abwasser systematisch zu untersuchen. Doch in Deutschland ist seitdem nicht viel passiert. Noch immer werden lediglich Pilotstudien ausgeschrieben oder teilweise umgesetzt. Noch immer zögern Politiker aufgrund der angeblich unzureichenden wissenschaftlichen Erkenntnisse. Dabei wäre diese Methode gerade in Zeiten geringer PCR-Testkapazitäten sehr gut geeignet, um über das bevorstehende Ausbruchsgeschehen zu informieren.

Wer das Abwasser analysiert, kann auf einen großen Pooltest zurückgreifen, der sich je nach Örtlichkeit auf eine ganze Gemeinde oder einzelne Stadtteile beziehen kann. Denn: Durch Ausscheidungen gelangen Fragmente von nicht infektiösen Coronaviren in das Abwasser und lassen sich dort ca. 5-10 Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome nachweisen. Somit lassen sich nicht nur PCR-Tests einsparen, sondern die Kommunen und Gesundheitsämter gewinnen auch noch Zeit. Andere Länder wie die Niederlande oder die Schweiz nutzen diese Möglichkeit als zusätzliche Informationsquelle, warum nicht wir?

Weitere Informationen in diesem Artikel der SZ vom 10.01.2022:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/corona-abwasser-analysen-viren-variationen-gruene-1.5503783

 

Wollen Sie mehr zu diesem Thema erfahren?
Am 23. März findet ein von HPC und vermicon organisiertes Webinar zum Thema Abwasserbasierte Epidemiologie: Das Corona-Frühwarnsystem statt.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
https://www.vermicon.com/corona/webinar

Kurz und knapp können Sie sich auch hier schon einmal einen Überblick verschaffen
Abwasserbasierte Epidemiologie: Das Corona-Frühwarnsystem - YouTube

Erfolgsgeschichten

Rockwool Neuburg: Bauen in Rekordzeit – trotz Pandemie

Von: Dipl.-Ingenieur (FH) Peter Struck, Abteilungsleiter Altlasten & Geotechnik, HPC Harburg

Das Projekt begann unscheinbar an einem grauen Februartag Anfang 2018. Zu zweit fuhren wir, Peter Struck und Moritz Bundschuh, zu einem neuen Kunden, um Baugrunderkundungen durchzusprechen und gegebenenfalls darüber hinaus zu unterstützen. Schnell stellte sich heraus, dass dieses Projekt größer und herausfordernder sein würde als zunächst gedacht. Bei dem Kunden handelte es sich um Rockwool, die bei laufender Produktion einen Standort umfassend modernisieren wollten. Das Unternehmen produziert unter anderem Steinwolle, welche etwa zum Dämmen genutzt wird
Der Zeitplan war eng, die Rahmenbedingungen anspruchsvoll und eine Vorlaufzeit für das Projekt nicht gegeben. Nach der Frage, ob wir umgehend anfangen könnten, mussten wir kurz schlucken – um dann mit voller Kraft loszulegen. Gesagt, getan: Wir übermittelten die Referenzen und trafen uns keine zwei Wochen später mit der in Kopenhagen neu installierten Projektleitung Rockwools. Ziel des Unternehmens war es, im Frühjahr 2020 mit der Produktion der neuen Anlagen starten zu können. Allerdings waren auf dem Gelände noch eine Produktionshalle sowie deren Lagerflächen in Betrieb. Wir mussten am offenen Herzen operieren und sahen auch für Rockwool einige Herausforderungen.

Lesen Sie mehr über unseren Ansatz und Erfolgsfaktoren des Rockwool-Projektes auf unserer Homepage.
 

Unsere Projekte

Rechtssicherheit im Bereich Environmental Health & Safety: Orientierung & Empfehlungen

Von: H.J. Schneider, Business Development Abteilung, HPC Hanstedt

Welches Unternehmen, welcher Unternehmer möchte nicht in dem Bewusstsein in Ruhe schlafen können, alles unternommen zu haben, um für Rechtssicherheit im Bereich Environmental Health & Safety (EHS) gesorgt zu haben? Guter Schlaf ist diesbezüglich keine Selbstverständlichkeit: Wer sich mit der Gesetzgebung und den ständigen Aktualisierungen von Gesetzen und Verordnung beschäftigt, kann schnell den Mut verlieren. Allein die Veränderungen im Zuge der Covid-Pandemie sorgten vielerorts für Überforderung.

Einen Überblick aufzubauen und aktuell zu halten – das ist bereits hierzulande bei 16 Bundesländern nicht ganz einfach. Denkt man jedoch europa- oder gar weltweit, stellt man sehr schnell fest, dass Environmental Health & Safety ein Aufgabenfeld ist, welches eine gute interne Aufstellung oder externe Unterstützung erfordert.

Aufgrund unserer Arbeit haben wir bei der HPC AG über die letzten Jahrzehnte einen großen Wissenstand über Umweltgesetze und Arbeitssicherheitsverordnungen aufgebaut. Dabei kombinieren wir rechtliches Wissen bezüglich gesetzlicher Anforderungen mit Erfahrungswerten aus der Praxis.

Übersicht bekommen, Übersicht behalten: Legal-Register

Die Nachfrage nach strukturierten Übersichten dieser Anforderungen, sogenannter Legal-Register, nimmt jedes Jahr zu. Zu Recht: Solche Register ermöglichen Organisationen einen Überblick über rechtliche Anforderungen. Dank regelmäßiger Aktualisierung bekommen unsere Kunden ein Werkzeug an die Hand, das es ihnen ermöglicht, mit relativ geringem Aufwand die entsprechenden Gesetze und Verordnungen dauerhaft einzuhalten.
Gleichzeitig können Veränderungen dieser Anforderungen, beispielsweise durch einen neuen Produktionsstandort in einem weiteren Land antizipiert werden.Um ein übersichtliches und gleichzeitig umfangreiches Legal-Register aufzubauen, bedienen wir uns unterschiedlicher Instrumente und starker Partner.
Zum einen kooperieren wir mit unserem Inogen-Partner denxpert EHS Software GmbH. Zum anderen arbeiten wir mit Red-On-Line zusammen und damit mit einem der führenden Anbieter für Legal-Register, Software-Anbieter und Berater.
Red-On-Line überzeugte bereits mehr als 1.800 Kunden weltweit und betreut aktuell etwa 16.500 Industrieliegenschaften. Bereits seit 2019 arbeitet die HPC AG mit Red-On-Line eng zusammen, unter anderem in Finnland, der Türkei, Bulgarien oder Israel.

Legal-Register gibt es auch maßgeschneidert

Wir bieten auch kundenspezifische Legal-Register an. Über Fragebögen werden die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Kunden erfasst. Auf diese Weise finden sich dann im Register nur die jeweils relevanten Gesetze wieder.

Monatlich erfolgt ein Update der Gesetzeskataster, sodass stets aktuelle, tatsächlich relevante Gesetze und Verordnungen zur Verfügung stehen.

In speziellen Situationen, wie etwa einer Pandemie, können solche Updates natürlich auch wöchentlich bezogen werden.

Wir leben in einer volatilen, schnelllebigen Zeit. Digitalisierung ist einer der Treiber von Schnelllebigkeit und der hohen Geschwindigkeiten von Veränderungen, welche die heutige Arbeitswelt prägen. Durch Tools wie Legal-Register wird der Treiber Digitalisierung nutzbar gemacht, um mit den Veränderungen und Anforderungen unserer Zeit schrittzuhalten.

Altlasten ManagementPlan (AMP) Nesenbachtal Immissionspumpversuch AMP 6 in Stuttgart-Mitte

Von: Christian Schneider, M. Sc. Angewandte Geowissenschaften, Projektleiter HPC Stuttgart

Stuttgarts Grundwasser ist bereits seit Jahrzehnten durch leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) verunreinigt. Diese wurden als Lösungsmittel u. a. im Maschinenbau, in der Elektrotechnik oder in Chemischen Reinigungen verwendet. Seit 1984 untersucht man die Herkunft der Grundwasserverunreinigungen. Die Untersuchung eines jeden Standorts würde jedoch einen hohen Aufwand erfordern, und die Frage, wie die Schadstoffe ins Mineralwasser gelangen, wäre danach nicht beantwortet. Das LIFE+-Projekt MAGPlan verfolgt daher einen anderen, einen integralen Untersuchungsansatz.

Im Rahmen des Projekts wurde der Standort der ehemaligen Chemischen Reinigung Wachter in der Stuttgarter Innenstadt untersucht. Dort sind Boden- und Grundwasserverunreinigungen mit LHKW bekannt. Im Schadenszentrum wird zur Sicherung des Schadens eine Anlage betrieben, mit der Grundwasser abgepumpt und mit Hilfe von Aktivkohle gereinigt wird.

Nach etwa 10-jährigem Betrieb der Sanierungsanlage wurde die HPC AG mit der Aufgabe betraut, eine Bewertungsgrundlage für den weiteren Betrieb in Form einer hydrogeologischen Untersuchung zu liefern.

Dafür wurde in einer neu errichteten Muschelkalk-Messstelle ein fünftägiger Immissionspumpversuch (IPV) mit einer Rate von sieben Litern je Sekunde durchgeführt. Mittels Datenlogger erfolgte die Messung der Wasserstände in bis zu 18 Grundwassermessstellen über einen Zeitraum von bis zu drei Monaten. Damit war es möglich, Fließverhältnisse im hoch durchlässigen, gespannten Karst-Aquifer zu untersuchen und die Reaktion im Grundwasser auf den IPV zu beobachten und auszuwerten. Eindeutige Absenkreaktionen wurden noch in einer Entfernung von über 500 m zum Pumpbrunnen gemessen.

Das Grundwasser wurde beim IPV hydrochemisch, isotopenhydrologisch und gasphysikalisch untersucht. Im Parameterumfang enthalten waren Isotope zur Altersdatierung (δ18O, δ2H, δ3H, FCKW und SF6), zur Schadstoffcharakterisierung (δ12C LCKW) und zur Herkunft des Wassers (δ34S-SO4, δ18O-SO4, δ87Sr).

Neben der Vielzahl an bereits durchgeführten Untersuchungen im Rahmen des Projekts MAGPlan, die für die Auswertung berücksichtigt werden mussten, und dem umfangreichen Isotopenumfang, stellte insbesondere die Planung und Durchführung des IPVs in der Stuttgarter Innenstadt eine große Herausforderung dar. Der IPV-Brunnen befindet sich in einer engen Fahrradstraße, in der zum Zeitpunkt des IPVs auf der gegenüberliegenden Seite ein großes Gebäude abgerissen wurde. Neben den beengten Platzverhältnissen musste der Versuchsaufbau zudem dem Stuttgarter Partyvolk standhalten.

Mit den durchgeführten Untersuchungen war es möglich, zwei Schadstofffahnen im Oberen Muschelkalk zu erfassen und zu charakterisieren sowie die abströmende LHKW-Fracht zu bestimmen. Damit ist es der Behörde möglich, den weiteren Betrieb der Sanierungsanlage zu bewerten.

Wer sich noch weiter zum Projekt MAGPlan informieren möchte, kann sich gerne das 18-minütige Video der Stadt Stuttgart dazu anschauen:

https://www.youtube.com/watch?v=Yu4qBLD5dcE

3D-Modelle unterstützen die Sanierung des Roche-Areals der Altablagerung Kesslergrube

Von: Marcus Mumbach, Dipl.-Ingenieur, HPC-Projektleiter Sanierung Kesslergrube

Bei der Altablagerung Kesslergrube handelt es sich um eine von mehreren ehemaligen Kiesgruben im Ortsteil Grenzach der Gemeinde Grenzach-Wyhlen, die zwischen 1913 und 1969 angelegt und betrieben wurden. Ab den 1950er-Jahren erfolgte bis 1976 eine Wiederauffüllung mit Erdaushub, Bauschutt, Hausmüll und Abfällen der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Verfüllt wurden die Gruben durch ortsansässige Industriebetriebe, Müllabfuhrunternehmen und die Standortgemeinde (siehe auch https://kesslergrube.de/perimeter1/).

Zuständig für die Sanierung des Perimeters 1/3-Nordwest der Altablagerung ist die Roche Pharma AG in Grenzach-Wyhlen.

Zurzeit neigt sich der Aushub des letzten von insgesamt drei Bauabschnitten erfolgreich dem Ende zu. Ausgehoben werden hierbei insgesamt ca. 90.000 Tonnen von insgesamt ca. 365.000 Tonnen an teils kontaminiertem Deponat bis zu einer maximalen Tiefe von ca. 13 Metern u. GOK. Wie in den letzten beiden Bauabschnitten (Nord und Süd) übernimmt die HPC AG auch dieses Mal wieder den wichtigen Part der Bauüberwachung bei diesem sehr ambitionierten Sanierungsprojekt.

Das gesamte Sanierungsareal wurde bereits 2015/16 in etwa 1.800 Raster mit den Abmessungen von 10 m x 10 m x 1 m aufgeteilt und mittels rund 180 Bohrungen analysiert. Auf Basis dieser Vordeklaration wurden die einzelnen Raster einer von mehreren thermischen Entsorgungsanlagen zugeordnet. Auf den letzten Bauabschnitt fallen hierbei etwa 570 Raster. Zur Durchführung dieses rasterscharfen Aushubs setzt die Baustelle konsequent auf eine 3D-gestützte Aushubsteuerung. Zur Kontrolle dieser Vorgaben und der Ausführung werden durch die beauftragte Baufirma als auch auf Seiten der HPC-Bauüberwachung 3D-Laserscanner eingesetzt.

Dabei wird der gesamte Aushubbereich innerhalb der Sanierungshalle durch die HPC AG wöchentlich mithilfe einer Leica Scan-Station P20 und je nach Stand der Arbeiten mit 5-10 Stationen vollständig aufgenommen, per EDV registriert und zu einem 3D-Punktwolkenmodell zusammengeführt. Die Aufnahme erfolgt dabei in einer relativ niedrigen Auflösung von 6,3 mm bei 10 Metern.

3D-Modelle: Modernste Technik sorgt für Überblick

Anhand des wöchentlich erstellten Modells, der Darstellung vor Beginn der Aushubarbeiten und den in den Containerschleusen durch Wiegung ermittelten Ausgangsgewichten kann eine exakte Fortschrittskontrolle, Dichtebestimmung und Einhaltung der Aushubgrenzen dreidimensional ermittelt und kontrolliert werden. Der robuste und gleichzeitig leistungsstarke Scanner hat sich dabei unter den schwierigen Bedingungen der Baustelle bewährt.

Bei Bedarf können jederzeit weitere wichtige Kontrollmessungen wie etwa an der Bohrpfahlwand, den Fluchttreppen und der Sanierungshalle vorgenommen werden, deren Lage und Form ebenfalls durch die 360°-Aufnahme ermittelt und dokumentiert wird.

Der große Vorteil liegt darin, dass auch im kontaminierten Bereich und unter erschwertem Einsatz mit den notwendigen Einwegschutzanzügen und unter Atemluftversorgung eine berührungslose und vollständige Zustandskontrolle aller Materialien, Einbauten und Hilfsmittel innerhalb einer akzeptablen Maskentragdauer durchgeführt werden kann, während die Auswertung vom Büro aus erfolgt.


Aufgrund der durchweg positiven Erfahrung ist sich die HPC AG sicher, dass diese Technik in Zukunft auch in anderen Projekten zum Einsatz kommen wird, wie bei:

  • digitalen Aufnahmen von Haufwerken und Baugruben als Basis einer genauen Leistungsermittlung;
  • digitalen Aufnahmen von alten Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen zur Erstellung aktueller Planunterlagen und digitaler Gebäudeinformationen in 3D (BIM);
  • digitalen Aufnahmen von unterirdischen Höhlen und Kellern;
  • dem Einsatz zur erweiterten Zustands- und Lagekontrolle von Bestandsgebäuden und Anlagen bei Erd- und Tiefbaumaßnahmen zur Überwachung von möglichen Setzungen;
  • der Ergänzung bzw. Präzisierung von durch Drohnenflug aufgenommenen Flächen und Gebäuden (Fotogrammmetrie).


Hier erfahren Sie mehr über eine der ehrgeizigsten Sanierungen Deutschlands: https://hpc.ag/erfolgsgeschichten/kesslergrube-trifft-auf-ambition-eine-der-ehrgeizigsten-sanierungen-deutschlands/

Die folgende Grafik zeigt das 3D-Modell von Perimeter 1/3-Nordwest der Altablagerung Kesslergrube:

Neulich auf der Baustelle

Tierische Begegnung im Untergrund

Von: Marco Schmidt, Techniker Außendienst, HPC Merseburg

Als Techniker im Außendienst der HPC AG erlebt man einiges und man hat viele spannende Begegnungen. Die letzte tierische Begegnung war jedoch etwas Besonderes.Im Rahmen einer Baugrunduntersuchung für einen geplanten Lebensmittelmarkt in der Sächsischen Schweiz, mit der wir beauftragt waren, standen Rammkernsondierungen zur Beurteilung der Untergrundverhältnisse und schwere Rammsondierungen zur Beurteilung von Lagerungsdichte und Konsistenz auf dem Programm. Dank einer leistungsstarken Bohrraupe können wir bei HPC diese Untersuchungen effektiv durchführen.

Weitere Informationen zur Bohrraupe

Die Festlegung der Bohransatzpunkte für die Rammkernsondierungen erfolgte durch den Projektleiter auf Grundlage der eingeholten Planauskünfte über unterirdische Versorgungsleitungen beziehungsweise Installationen auf dem zu untersuchenden Grundstück. Vor Ausführung der Erdarbeiten prüfen wir grundsätzlich vor Ort die Lage von aktuellen, bestehenden Leitungen und Kanälen.

Auf dem Grundstück, welches untersucht werden sollte, waren bereits Kanäle vorhanden. Um deren Leitungsverlauf mit den vorhandenen Schachtscheinen abzugleichen, öffnete ich also einen der Schachtdeckel. Nachdem ich den Schachtdeckel angehoben hatte, bemerkte ich in einer der Rohrleitungen eine Bewegung. In ungefähr zwei Metern Tiefe kam ein Waschbär neugierig in den Schacht und schaute mich an. Wahrscheinlich wollte er wissen, wo plötzlich das Licht herkam. Ich weiß nicht, wer sich mehr erschrocken hat, zumindest zog sich der Waschbär zurück in den Kanal. Nachdem ich meinen Kollegen herbeigerufen hatte, kam der Waschbär noch einmal kurz zurück in den Schacht, bevor er sich endgültig in die Kanalisation zurückzog. Das Ganze ging so schnell, dass ich leider kein Foto machen konnte. Diese putzige Begegnung wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Interna

BIM im Tiefbau – die Perspektive für die Zukunft

BIM, also Building Information Modeling, ist im Planungsalltag vieler Unternehmen angekommen und durchdringt den Markt mehr und mehr. Die HPC AG arbeitet schon lange mit entsprechenden Tools - so auch im Tiefbau. Unsere Kunden profitieren nun auch in diesem Bereich von durch BIM optimierten Planungsprozessen. Bei jedem Projekt wird dabei deutlich, dass BIM keine neue Darstellungsform, sondern vielmehr eine zukunftsweise Arbeitsweise ist. Uns ist klar: 3D war gestern, BIM ist morgen! Unsere BIM-Koordinatoren sind Vorreiter im Bereich Tiefbau und Umwelt und freuen sich auf den Einsatz der neuen Tools, die viele Arbeitsschritte visualisieren und letztendlich so vereinfachen.

Mehr spannende Informationen zu diesem Thema im nächsten Newsletter.

HPC auf der IFAT

Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
30. Mai - 3. Juni 2022 | Messe München

Auch in diesem Jahr wird HPC wieder auf der IFAT Messe in München zu finden sein. Als Weltleitmesse für die Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft bieten mehr als 3.000 Aussteller aus 58 Ländern eine große Bandbreite an Angebotsbereichen, Funktions- und Leistungsumfängen sowie speziell angepassten Technologien. Hier dürfen wir als Umweltspezialisten mit unserer ingenieurstechnischen Expertise nicht fehlen und freuen uns, vom 30. Mai - 3. Juni 2022 mit Ihnen in Kontakt zu treten.

Möchten Sie uns auf der IFAT Messe besuchen? Weitere Informationen zur Teilnahme erhalten Sie hier:

https://ifat.de/de/

Künstliche Intelligenz bei Kanalsanierungen

Wie wichtig Infrastruktur ist, merken wir oft erst, wenn etwas nicht mehr funktioniert. So auch bei der Kanalisation.

Um mögliche Schäden an der Kanalisation rechtzeitig zu entdecken und reparieren, verwenden wir eine zuverlässige, auf künstlicher Intelligenz basierende Software zur Schadenserkennung und Schadensklassifizierung.

Sie interessieren sich für unser Produkt?
Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Kunst an Dehalococcoides – mit Kinderaugen gesehen

Im letzten Newsletter forderten wir Kinder auf, das Bakterium Dehalococcoides zu malen, wie sie es sich vorstellen. Wir bekamen tolle Einsendungen und bedankten uns bei allen teilnehmenden Kindern mit je einem Mikrobenkuscheltier für die fantasievollen Kunstwerke.

Dehalococcoides gehört zu den nützlichen Bakterien, welche die HPC-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an kontaminierten Standorten suchen. Es ist in der Lage, Schadstoffe wie Leichtflüchtige Chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) vollständig abzubauen. Ihr Nachweis hilft unter anderem zu beantworten, ob eine Überwachung des Standortes ohne weitere aktive Sanierungsmaßnahmen möglich ist.

Wir gratulieren allen Kindern und finden: Die Bakterien sehen sehr unterschiedlich aus, wie im echten Leben. Denn die Mikrobenwelt ist bunt und vielfältig – genau wie eure Kunstwerke!

Nina, 13 Jahre

Melina, 3 Jahre

Letizia, 12 Jahre

Helena, 7 Jahre

Elia, 5 Jahre

 

Unsere Mitarbeiter

Leselustige Kollegin aus Merseburg

Von: Dr. Annika Beckmann, Dipl.-Geologin und Projektbearbeiterin Abt. Hydrogeologie/GIS,HPC Merseburg

Ich bin Annika Beckmann und seit 2007 bei der HPC AG in der Niederlassung Merseburg im Bereich Hydrogeologie/GIS tätig. Neben meinen dienstlichen Interessensgebieten Strömungs- und Stofftransportmodellierung, Schadstoffabbau und Versickerung von Niederschlagswasser interessiere ich mich in meiner Freizeit für Bücher – auch abseits von Fachliteratur.
Schon als Kind war ich eine echte Leseratte und habe jede Menge Bücher verschlungen. Bis heute lese ich sehr gerne und seit der Geburt meines Sohnes auch wieder sehr gerne Kinderbücher. Da mein Sohn inzwischen seine Bücher selbst liest, mir das Vorlesen aber so viel Spaß macht, bin ich Vorlesepatin beim Verein LeseLust Leipzig e. V. geworden.

Seit 2006 engagiert sich LeseLust Leipzig e. V. für die Leseförderung von Kindern im Alter von drei bis zwölf Jahren. Der Verein möchte Kinder für Geschichten begeistern und ihnen viele positive Erfahrungen mit dem Medium Buch ermöglichen. Dafür lesen etwa 150 ehrenamtliche Vorlesepatinnen und Vorlesepaten Kindern in Kitas, Horten und Bibliotheken im Leipziger Stadtgebiet regelmäßig vor. Einmal im Jahr veranstaltet der Verein ein großes Vorlesefest für Kinder, das „LeseLust im August“, welches ich im letzten Jahr als Thementagsverantwortliche mitgestalten durfte.

Ich lese als Vorlesepatin normalerweise regelmäßig in der Stadtbibliothek vor. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten die Vorlesungen häufig ausfallen. Um diese Zeit zu überbrücken, hat sich der Verein mit seinen Vorlesepatinnen und Vorlesepaten etwas Neues ausgedacht. Und so lesen die Vorlesepatinnen und Vorlesepaten nun per Video für die Kinder vor. Am 1. Mai 2021 startete die Reihe „VorLeseLust digital“ mit der ersten Geschichte. Und seitdem ist an jedem 1. des Monats eine neue Geschichte von einer Vorlesepatin oder einem Vorlesepaten auf der Webseite und auf dem YouTube-Kanal des Vereins zu sehen und zu hören. Ich lese im 2. Vorlesevideo die Geschichte „Was macht man mit einem Problem?“.

https://www.leselustleipzig.de/vorleselust-digital/
https://youtu.be/sYOsT4H5suo

Buchtipps für Kinder

  • Woher wir Menschen kommen und wie das Leben auf der Erde entstand, Catherine Barr, Carlsen Verlag, Lesealter 4-6 Jahre
  • Weißt du, wo die Tiere wohnen?, Peter Wohlleben, Oetinger Verlag, Lesealter 6-8 Jahre
  • Was macht man mit einem Problem?, Kobi Yamada, Adrian Verlag, Lesealter ab 6 Jahren
  • Ohne Wasser geht nichts! Alles über den wichtigsten Stoff der Welt, Christina Steinlein, Beltz & Gelberg, Lesealter 7-9 Jahre
  • Frag doch mal ... die Maus! Umwelt und Energie: Die Sachbuchreihe mit der Maus, Gabi Neumayer, Carlsen Verlag, Lesealter 8-12 Jahre
  • Die grünen Piraten, Buchreihe, Andrea Poßberg, Südpol Verlag, Lesealter 8-11 Jahre
  • CD Tipp – Kinderplatte – Tiergeschichten aus dem Wald von Claudia Koreck https://www.claudiakoreck.com/kinderplatte

Starke Stimme aus Bremen

Von: B. Sc. Biologie Anna-Lena Bludau – HPC Bremen

Ich bin Anna-Lena Bludau und arbeite seit dem Sommer 2020 als Projektleiterin bei der HPC AG. Vor etwa 15 Jahren habe ich begonnen, als Musikerin zu arbeiten. Seitdem hat mich mein Projekt (Indie/Alt-Country/Antipop), dass ich 2019 Mt linea getauft habe, in einige Länder (und fast alle Bundesländer) gebracht. 

Ich war unter anderem auf Tour in England, Polen, Italien, Österreich, der Schweiz oder Russland und habe mit vielen Musikern oder Musikerinnen Bühnen geteilt (z.B. mit Holly Golightly, Geoff Farina, Ben Weaver, Billie The Vision & The Dancers, Slowclub, Binoculers und vielen anderen).

Gerade arbeite ich an einem neuen Album, schreibe Texte, mache Aufnahmen in meinem Studio und freue mich darüber, dafür mit so vielen unterschiedlichen Künstlern und Künstlerinnen zusammen arbeiten zu können.

Hier gibt es mehr von meiner Musik: http://mtlinea.net

Leseempfehlungen

EUWID Wasser und Abwasser DWA-Landesverband begrüßt NRW-Arbeitsplan Hochwasserschut"
In dem Arbeitsplan kündigt das Umweltministerium an, einen Klimazuschlag bei der Festsetzung von Überschwemmungsgebieten zu prüfen. Hintergrund sei die große Wahrscheinlichkeit, dass sich mit dem Klimawandel in den kommenden Jahrzehnten die Hochwasserabflüsse erhöhen werden und sich dies auf die Ausweisung der Überschwemmungsgebiete auswirken müsse, konkret werde der vom Wasserhaushaltsgesetz vorgegebene Mindestbereich des 100-jährlichen Abflusses nicht mehr ausreichen. Die DWA unterstreicht die Notwendigkeit raumplanerischer Maßnahmen und einer Aktualisierung von Überschwemmungsgebieten unter Berücksichtigung der Erfahrungen der Extremereignisse des Sommers 2021." Hierzu – der 10-Punkte Arbeitsplan „Hochwasserschutz in Zeiten des Klimawandels“ für das Bundesland Nordrhein-Westfalen, veröffentlicht in der Mediathek des MULNV am 20.01.2022)

Studie der Empa Material Science and Technology (CH) zur Verbreitung von Nanoplastikteilchen - „Nanoplastik in der Umwelt: In den Alpen schneit es Plastik (Pressemitteilung vom 25.01.2022) - In einer neuen Studie untersucht Empa-Forscher Dominik Brunner, zusammen mit Kollegen und Kolleginnen der Universität Utrecht sowie der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, wie viel Plastik aus der Atmosphäre auf uns runterrieselt. [...] Die Studie [open access; veröffentlicht in Environmental Pollution, Vol. 288, November 2021] ist wissenschaftliches Neuland. Denn die Verbreitung von Nanoplastik durch die Luft ist bis heute weitgehend unerforscht. [...] Zur Zählung der Plastik-Teilchen haben Brunner und seine Kollegen und Kolleginnen eigens ein chemisches Verfahren entwickelt, das die Verunreinigung der Proben mit einem Massenspektrometer bestimmt. "

Neue Publikation zu "Untersuchungen zur Auswirkung eines Oberbodenabtrags auf die PFAS-Gehalte im Sickerwasser mit Hilfe von Kleinlysimetern" (Stand 11/2021)

PFC in Böden und Übertritt in die Nahrungskette (lubw.de) Per- und polyfluorierte Verbindungen (PFC) sind eine Gruppe von mehr als 4000 Chemikalien, welche durch ihre Langlebigkeit und Giftigkeit kritisch für Mensch und Umwelt sind. Untersuchungen im Zuge der Medienübergreifenden Umweltbeobachtung in Baden- Württemberg im Zeitraum 2017/2018 – erschienen 2021.

W 274: Planung, Bau und Betrieb sowie Eigenkontrolle von öffentlichen Trinkwasserbrunnen (Ausgabe 1/2022)